AK Altenburger Land - Veranstaltung 2019-3

Wenige Tage nach seinem 80. Geburtstag machte der Familienforscher und AMF-Mitglied, Herr Holger Meutzner aus Reichenbach im Vogtland, der Forschergemeinde, nicht nur im Altenburger Land, ein großes Geschenk. 

In seinem öffentlichen Vortrag der gemeinsamen Veranstaltungsreihe von Residenzschloß Altenburg, Geschichts- und Altertumsforschenden Gesellschaft des Osterlandes zu Altenburg e.V. (GAGO) und der Arbeitsgemeinschaft für Mitteldeutsche Familienforschung e.V.(AMF), Arbeitskreis „Altenburger Land“, sprach er zum Thema „Entstehung von Familiennamen und ihre Verbreitung im Altenburger Land, am Beispiel der Bauernfamilie Junghans“. Seine, in über 6 Jahren intensiver Forschungsarbeit, gewonnenen Erkenntnisse präsentierte er am Mittwoch, den 25.09.2019, im „Bach“-Saal des Residenzschloßes zu Altenburg vor 68 gebannten Zuhörern.

Der im sächsischen Kernland geborene Meutzner befaßte sich seit seiner frühesten Jugend mit Ahnenforschung, zunächst um Freiberg und Meißen. Durch die Ehe mit Christine Junghannß tastete er sich ins Altenburger Land vor, um nach Erreichen des Ruhestandes forscherisch gänzlich darin zu verweilen.

In Kombination aus Heimat- und Familienforschung beschäftigte er sich intensiv nicht nur mit den Eckdaten von Personen, sondern ergründete deren Lebensumstände und familiäre Wanderbewegungen. Ausgehend vom Spitzenahn Junge Peter, um 1385 bis nach 1428 , dem in der Gründungsurkunde des St.-Georgenstiftes auf dem Schloße zu Altenburg 1413 benannten zinspflichtigen Bauern in Breesen bei Altenburg, ermittelte er über 5600 Namensträger mit Besitzerfolgen von Bauernhöfen und wertete diese aus. Schließlich ergänzte er seine Forschungen um Bauernhof-Forschung und beleuchtete die Namensherkunft und -entwicklung. Dabei fielen besonders die unterschiedlichen und willkürlichen Schreibweisen der Namen zu einer Person auf. Es ist ihm gelungen, die Verbindung der Familien mit dem Übernamen „Jung“ und die Herausbildung des heute üblichen Familiennamens Junghans, trotz aller möglichen Schreibvarianten, nachzuweisen. Schade, daß eine solche Lebensleistung durch die Verweigerung der Einsicht in die Kirchenbücher einiger Pfarrämter und die weitere Verzögerung bei der Verfilmung und Digitalisierung dieser kulturhistorischen Bücher ausgebremst wurde.

Im Ergebnis vollendete er nun, nach seinem Erstlingsbuch „Die Bauern von Breesen“ 2013, sein doppelbändiges Werk, mit dem Titel „Die Entstehung von Familiennamen – Bildung und Verbreitung von Familiennamen im Altenburger Land – Eine systematische, genealogische Betrachtung am Beispiel „Junghans““ und einem Umfang von 1174 Seiten. Dieses Werk ist im Eigenverlag in geringer Auflage erschienen und damit beim Autor erhältlich. Es kann jedoch in den öffentlichen Archiven der Region und der Deutschen Nationalbibliothek Leipzig und Frankfurt/Main studiert werden.