27. Jahrestreffen vom 30.09. – 02.10.2022 in Heilbad Heiligenstadt

Das Treffen begann am Freitag, 30.9.2022, ab 19:00 Uhr mit einem Forscherabend in Marcell-Callo-Haus, kath. Bildungshaus, in Heilbad Heiligenstadt, Bibliothek.

Die bereits eingetroffenen 15 Forscherkollegen nutzten die Gelegenheit, sich über den aktuellen Stand und die Arbeit der vergangenen Jahre seit dem dem letzten offiziellen Treffen 2019 und der Corona-bedingten Absagen der letzten beiden Jahre bereits kurz gegenseitig auszutauschen.

Als Gast konnte an dieser Stelle bereits Falk Liebezeit, Diepholz, AMF-Vorstandsmitglied und Beisitzer für Forschungsfragen, begrüßt werden.

Am Samstag, 01.10.2022, konnten die interessierten Forscherinnen und Forscher eine spannende Exkursion nach Duderstadt durchführen, bei der eine Führung im Rathaus und in der Stadt Duderstadt in Verbindung mit dem Scharfrichter die eine oder andere neue Erkenntnis zur Situation in früheren Zeiten brachte.

Der Hauptteil des Treffens begann dann am Sonntag, 2. Oktober 2022, ab 10:30 Uhr im evangelischen Gemeindehaus St. Martin in Heiligenstadt. Zunächst wurden in einem offenen Vormittag konkrete Forschungsstände der teilnehmenden Forscherkollegen ausgetauscht. Hierzu konnten als weitere Gäste Christof Lehmann, stellvertretender Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft für mitteldeutsche Familienforschung, begrüßt werden, der sich in einem Grußwort mit Dank an die teilnehmenden Forscher Kollegen richtete.
Marcellinus Prien als Vorsitzender des Arbeitskreises Eichsfeld der AMF hatte die teilnehmenden Forscher Kollegen bereits begrüßt und darauf hingewiesen, dass es nach zwei Jahren Zwangspause durch die Corona-Lage höchste Zeit wurde, sich wieder persönlich zu begegnen.
Zwar gab es, mit Unterbrechungen teilweise auch monatliche Präsenztreffen bzw. Videokonferenzen interessierter Forscher, hier mit großen Dank initiiert von der Arbeitsgruppe Untereichsfeld und Bernd Siebert / Marion Höckelmann, jedoch kann auch die beste Videokonferenz den persönlichen Austausch, den persönlichen Kontakt untereinander nicht ersetzen.

Die insgesamt 50 angereisten Forschungkollegen, viele mit persönlichem PC-technischen Gerät (Notebook) ausgestattet, zeigten sich sehr erfreut, sich endlich wieder persönlich treffen zu können. Die Bandbreite der Teilnehmer kam unter anderem aus Aachen, im Ruhrgebiet, Bayern, Hannover, Nordhorn, Diepholz, Berlin und natürlich auch einer große Zahl aus dem Eichsfeld selbst. Leider war beim diesjährigen Treffen kein Kollege aus dem Ausland dabei, wobei in früheren Zeiten auch schon Forscherkollegen aus z.B. den Niederlanden anwesend waren.

Im Interview mit der lokalen Presse betonte Marcellinus Prien, dass es immer wieder Anfragen gegeben habe, wann man sich endlich wieder treffe. Gesucht werden Hilfestellung, Rat, Tipps usw. die Bücher vor Ort – und natürlich auch der gegenseitige Datenaustausch, ob analog oder digital, durch Datenübergaben aus den Ahnenforschungsprogrammen. Das sei das, der eigentliche Reiz der Ahnenforschung, zu wissen wo man herkommt, wo die Wurzeln liegen und wie die Familie einst selbst gelebt habe. Dabei geht es den Forscherkollegen nicht nur um die Sammlung großer Daten und Namen, sondern darum, tatsächlich zu wissen, was als Geschichte und im Kontext der eigenen Familie geschehen sei-das bedingt natürlich auch ein großes Interesse an der Lokalgeschichte überhaupt.

Hierzu lagen auch wieder einige Ortsfamilienbücher zum gegenseitigen Datenaustausch, zum Auffinden oder Lösen eventueller sogenannter toter Punkte, bereit. Interessanterweise würde bei jedem Treffen wiederum festgestellt, dass viele Forscherkollegen untereinander verwandt sein und völlig neue Familienzweige und neue Denkrichtungen betrachtet werden könnten.

In der Zwischenzeit bis zum nächsten Treffen, dem 28., das vom 30. September bis 1. Oktober 2023 wieder in Heiligenstadt stattfinden soll, ist sicherlich die Austauschebene über die AMF-Verein.de-bzw. VereinOnline-(intern)-Webseite oder die Videokonferenzen in der Arbeitsgruppe Untereichsfeld eine spannende Methode, um sich weiter gegenseitig auf dem Laufenden zu halten.

Dies natürlich neben den Dauerprojekt Eichsfelder Familienbuch, was inzwischen schon 280.000 Datensätze in 40 Stammbäumen mit zehn teilnehmenden Forscherkollegen als Stand erreicht habe – dies unter der Federführung und Leitung von Doktor Andreas Stützer.

Zum Vortragsnachmittag ab 14:30 Uhr konnte zusätzlich begrüßt werden Peter Anhalt als Vorsitzender des Vereins für Eichsfelder Heimatkunde und Kreisheimatspfleger. Man war sich einig, die Kooperation der beiden in der Region Eichsfeld wirkenden Vereine künftig zu stärken und in der hoffentlich Nach-Coronazeit zu intensivieren.

Die sehr interessanten Vorträge wurden wie folgt gehalten:

1. Rita Häger „Geistliche, die mit dem Eichsfeld in Verbindung stehen”
(Lebensläufe & Wirkensorte der Bischöflichen Kommissare Heiligenstadt/Duderstadt um 1800-2022)
2. Bernward Rittmeier „Familiennamen, nur Schall und Rauch? – Neues zur Hünermund-Forschung“
(Namensvarianten & Verschreibungen, Verwandtschaftsbeziehungen nach Übersee)
3. Matthias Heinevetter Aus der Geschichte der Herrnschmiede
(Herrnschmiedefamilien & Personenlebensläufe im Wandel der Jahrhunderte von 1580-2022)
4. Andreas Stützer „Daten – Quellen – Archive / Eine begriffliche Einordnung“
(Definition & Unterschiede, Speicherung im GEDCOM-Datensatz, webtrees)
5. Leo Engelhard „Verwandtschaftsverhältnisse und kirchlich-katholische Dispensen bei der Heirat von Verwandten“
(*Zugriff nach Anmeldung im Mitgliederbereich)
(lateinische Begriffe – natürliche, gesetzliche, geistige Verwandtschaft, Schwägerschaft, Grad der Verwandtschaft 1.-4. Grad)


Anschließend wurde die Weiterführung des offenen Erfahrungsaustausches gelebt – gegen 18.00 Uhr verabschiedete man sich mit guten Wünschen und dem festen Willen, sich kommendes Jahr 2023 im Herbst vom 30.09.-01.10. wieder zum Jahrestreffen des AK Eichsfeld in Heiligenstadt einzufinden.