Familie(n) BOLZIUS in der Lausitz

von Annette Friederike Bolzius - ergänzte Fassung vom 30.08.2022

Einleitung zu den Quellen

Als ich mich Anfang der 1990er Jahre intensiver für die Geschichte meiner Vorfahren interessierte, konnte ich anhand der bereits vorhandenen Ahnenbücher feststellen, dass meine väterlichen Vorfahren im 18. Jahrhundert vor allem in der Niederlausitz ansässig waren, im 19. Jahrhundert dagegen mehrheitlich in Köln ihre neue Heimat gefunden hatten und dort als Baumeister oder in verwandten Berufen tätig waren.[1] So schien die Lebenswirklichkeit dieses Familienzweiges sowohl in beruflicher als auch in geographischer Hinsicht relativ überschaubar zu sein.

Mein Vater behauptete allerdings wiederholt, dass eine Tante gelegentlich einen nach Amerika ausgewanderten Bolzius erwähnt hatte. Leider konnte er mir aber keine weiteren Angaben zu diesem Bolzius nennen und die Tante war zu dem Zeitpunkt schon verstorben. Einen Internetzugang für erste Nachforschungen hatte ich damals auch noch nicht. So blieb dieser „Bolzius in Amerika“ zunächst eine unbekannte Größe, bis mein Vater Ende 1996 einen Anruf von einem Journalisten erhielt, der eine Reportage über eine Gruppe „Salzburger“ plante, die mit ihrem Pastor Johann Martin Bol(t)zius nach Georgia übergesiedelt waren, um dort ihren Glauben weiterhin praktizieren zu können. Der Journalist interessierte sich u.a. auch für eine eventuelle Verwandtschaft zwischen Pastor Bol(t)zius und meinem Vater.

In einem Telefongespräch mit dem Journalisten wies dieser mich auf eine unveröffentlichte Dissertation von Dr. Hermann Winde hin, der akribisch die ca. 120jährige Geschichte der Salzburger Gemeinde in Georgia untersucht hat.[2] Dabei konnte er als erster zahlreiche der bis dahin nicht zugänglichen Archivunterlagen der Franckeschen Stiftungen auswerten, z.B. die von J. M. Bol(t)zius u.a. verfassten Briefe und Berichte aus Georgia. 2021 wurde die Dissertation von Winde ins Englische übersetzt und veröffentlicht.[3]

1999 wurde ich dann auf zwei weitere Pastoren, Johannes und Martin Bolzius, durch einen Internetartikel zu neu aufgestellten alten Grabsteinen in Schleife/ Oberlausitz aufmerksam. Die damalige Pfarrerin in Schleife, Ulrike Menzel, hat mir auf meine Anfrage hin einige Daten zu Johannes und Martin Bolzius mitgeteilt und ihren Artikel im Amtsblatt der Gemeinde Schleife vom 15.10.1999 beigelegt. Darüber hinaus habe ich mir u.a. die Leichenpredigt des Johannes Bolzius besorgt, die einen guten Einstieg in die Geschichte der Familie Bolzius in Schleife bietet.[4]

Vorfahren und Familie von Johannes Bolzius (1611-1674), Pastor in Zibelle und Schleife

Vor allem der letzte Teil, der „Lebens-Lauff“, ist für Genealogen eine wahre Fundgrube mit Angaben zu einigen seiner Vorfahren. Diese habe ich im Folgenden nach Kekulé numeriert und ausgehend von Martin Bolzius (Nr. 1), dem Sohn von Johannes Bolzius (Nr. 2), aufgelistet:[5]

1. Martin Bolzius, geb. 1649, gest. 1710, Pfarrer in Schleife (sorbisch Slepo, nach Fugmann S. 150, und Hantscho S. 17 war er durchgehend von 1674-1710 Pfarrer in Schleife. Vgl. dagegen Menzel S. 7, die den Zeitraum von 1708 bis 1710 angibt)

Die Inschrift auf der Taufschale von Martin Bolzius lautet dagegen: „Mart. Bolzius vormals Past. zu Schleiffe at. 50 Minist. 25 1699“. Demnach war er also bereits 1699 schon einmal Pastor in Schleife gewesen. Martin Bolzius hatte die Taufschale möglicherweise der Pfarrei zu seinem 50jährigen Geburtstag gespendet.

2. Johannes Bolzius/ Boltze, geb. 23.06.1611 in Teuplitz/ Tuplice, Pfarrer in Zibelle/ Niwica 1636-1644, Pfarrer in Schleife 1644-1674, Heirat 17.3.1638, gest. 1674 in Schleife, 6 Söhne, 5 Töchter

3. Barbara Böhm(e), geb. 15.12.1621 in Strega/ Strzegów, gest. 05.04.1694 in Schleife[6]

4. Martin Boltze, Hufschmied in Pförten/ Brody,, Gastwirt in Teuplitz/ Tuplice

5. Anna Märkschin

6. Jacob Böhm(e), geb. in Triebel/Trzebiel (gest. 24.8.1649), 1612-1617 und 1641-1649 Diakon zu Forst, 1617-1641 wohnhaft in Strega/ Strzegów, wo er möglicherweise ebenfalls eine Stelle als Diakon innehatte. Außerdem war er „als Diakon […] der Pfarrer für die Landkirche bzw. die sogenannte Wendische Kirche“.
Bei Stöckern sowie bei Heinsio wird sein Name zu Jacobus Bohemus latinisiert. Er ist wedermit dem Theosophen Jakob Böhme (1575-1624) aus Görlitz noch mit dessen gleichnamigem ersten Sohn (geb. 1600, wahrscheinlich Goldschmied) zu verwechseln oder in direkter Linie verwandt. Eine weiter entfernte Verwandtschaft ist aber denkbar.[7]

8. Johann Boltze, Gastwirt zu Teuplitz/ Tuplice

10. Martin Märckschin, wohnhaft in Leipe, Kirchenvorsteher zu Pförten/ Brody

Zu den Nachfahren des Johannes Bolzius (1611-1674) ist leider nicht so viel bekannt wie über seine Vorfahren. Zumindest wird bei Stöckern erwähnt, dass er insgesamt elf Kinder hatte. Zum Zeitpunkt seines Todes waren von den fünf Töchtern bereits drei verstorben und einer der sechs Söhne war in die Ferne gegangen, so dass die Familie nicht genau wusste, ob er noch lebte oder nicht. In der Leichenpredigt wird auch speziell erwähnt, dass die jüngste Tochter noch zu Hause wohnte. Die Söhne, u.a. der obengenannte Martin sowie Christian[8], hatten zu dem Zeitpunkt anscheinend schon das Elternhaus verlassen.

Erwähnenswert zu Johannes Bolzius ist die Tatsache, dass er den Namen seiner direkten väterlichen Vorfahren „Boltze“ zu „Bolzius“ latinisiert hat. So könnte man grundsätzlich mit einer gewissen Vorsicht davon ausgehen, dass die Namensträger Bolzius, die in der Zeit von 1638 bis ca. 1670 in der Region um Schleife und Forst geboren wurden, auch seine Söhne sind.

Joachim Bolzius (geb. 1613), Pastor in Niewerle, Baudach und Schwanteshagen

Allerdings gab es einen weiteren Pfarrer Bolzius in der hier behandelten Region, der möglicherweise ebenfalls für die Verbreitung des Namens Bolzius gesorgt hat (falls er Söhne gehabt haben sollte). Es handelt sich um Joachim Bolzius, der 1613 in Niewerle/ Nowa Rola als Sohn des Bartholomäus B. geboren wurde und mit Sofie Käsekorb verheiratet war. Er war ebenfalls Pfarrer, und zwar 1643 in Baudach/ Budziéchow, von 1649 bis (wahrscheinlich) 1657 in Schwanteshagen, von 1644 bis 1648 sowie zwischen 1657 und 1679 in Pförten/ Brody, (runterscrollen PDF-Datei “Pfarrer in Pförten”). Vielleicht war dieser Bartholomäus B. (wahrscheinlich Bolzius, Boltze o.ä.) ein Bruder des Martin Boltze (Hufschmied in Pförten/ Brody), dem Vater des Pfarrers Johannes Bolzius (1611-1674). In dem Fall wären die beiden Pfarrer Johannes und Joachim Bolzius Cousins ersten Grades gewesen.

Johann Bolzius und Martin Bol(t)zius (1676-1733), Tuchmacher in Forst

Beide könnten theoretisch der Vater von Johann Bolzius gewesen sein, der als Tuchmacher in Forst/ Niederlausitz lebte und mit Elisabeth Panse verheiratet war. Allerdings spricht die auffällige Häufung der Vornamen Johann(es) und Martin der Familienzweige Bolzius sowohl in Schleife als auch in Forst eher für eine direkte Verbindung dieser beiden Linien.

Der Sohn des o.g. Forster Tuchmachers Johann Bolzius, Martin Bol(t)zius (selten Poltzius, geb. 18.02.1676, gest. 01.10.1733), war ebenfalls Tuchmacher in Forst. Mit seiner Frau Eva Rosina Müller (geb. Ende Dezember 1675 außerhalb von Forst, gest. 20.01.1739) hatte er fünf Kinder, von denen der älteste Sohn nicht in Forst geboren wurde und dessen Vorname bisher unbekannt ist.[9]

Johann Martin Bol(t)zius (1703-1765), Pietist und Pionier

Der zweite Sohn war Johann Martin Bol(t)zius (15.12.1703 – 19.11.1765), der in Halle (lutherische) Theologie studiert hat und dort sehr vom Franckeschen Pietismus geprägt wurde. Nach dem Studium war er noch einige Zeit an den Franckeschen Stiftungen tätig, bis er 1734 eine Gruppe Salzburger in die damals englische Kolonie Georgia begleitete. Denn die Engländer suchten Siedler, die sie als Bollwerk gegen die von Süden kommenden Spanier ansiedeln wollten[10].

Im Laufe der nächsten Jahre folgten weitere Gruppen aus Salzburg und anderen Gegenden, die jedoch alle als Salzburger bezeichnet wurden. Bol(t)zius hatte aber nicht nur seelsorgerische Aufgaben als Pastor, sondern betreute die dort gegründete Siedlung Ebenezer auch in weltlichen Belangen.[11] In dieser Eigenschaft war er der erste in Georgia, der u.a. Sägewerke (1735), Mühlwerke (Reis-, Getreidemühlen, 1740) sowie 1941 die erste Kirche (unabhängig von der Konfession) errichten ließ, die ausschließlich religiösen Zwecken dienen sollte. Auch wurde das erste Waisenhaus auf dem amerikanischen Kontinent nach Franckeschem Vorbild 1738 in Neu-Ebenezer gebaut.

Dies sind nur einige Beispiele für die von den Salzburgern in Ebenezer geleistete Pionierarbeit, die schon damals allgemein bewundert wurde.[12] Seit dem Unabhängigkeitskrieg (1776-1783) verfiel die Siedlung immer mehr, bis sie 1855 auch der letzte Einwohner verließ. Die Ortschaft ist zwar heute nur noch eine Geisterstadt, die u.a. aus einem Museum (s.u.) und der 1770 erbauten (New) Jerusalem (Evangelical Lutheran) Church aus roten Ziegeln besteht[13], aber die Erinnerung an die wechselvolle Geschichte Ebenezers wird von zahlreichen Nachfahren dieser frühen Siedler gepflegt und lebendig gehalten.

Vor allem die 1925 gegründete Georgia Salzburger Society (GSS), die heute aus ca. 2000 Nachfahren der frühen Salzburger besteht, hat dazu einen großen Teil beigetragen. Sie hat sich z.B. erfolgreich für den Bau eines Museums eingesetzt, das 1971 ungefähr auf der Fläche und mit den Maßen des früheren Waisenhauses (allerdings mit Ziegeln statt Holz) fertig gestellt wurde, sowie für die Errichtung einer 2009 eingeweihten Statue, die den ersten Pastor der Siedlung, Johann Martin Bol(t)zius, darstellt. Seit 2012 wird sogar ein nach ihm benannter „Boltzius Award“ vom deutschen Generalkonsulat in Atlanta für besondere Verdienste um die Förderung der deutschen Sprache und Kultur verliehen.

Außerdem treffen sich viele Nachfahren der Salzburger aus ganz Georgia gewöhnlich am oder um den 12.3. herum, um den Ankunftstag der Salzburger in Savannah (am 12.3.1734) zu feiern und den Schwur der ersten Salzburger einzulösen, jedes Jahr für die Überfahrt und den Ankunftstag in Savannah festlich zu danken.[14]

Die Gemeinde gilt als die älteste lutherische Gemeinde in Amerika mit einer aktiven Gemeinde, die immer noch im selben Gebäude zum Gottesdienst zusammenkommt.[15] Zudem läuten dort auch heute noch die beiden ältesten Glocken in Georgia aus den Jahren 1749 und 1752.

Ein Porträt von Johann Martin Bolzius zeigt das Brititsche Museum online.

Die Urväter der Kölner Linie: Johann Gottlob Bolzius I und II

Wie im Anfangsteil schon erwähnt lebten auch meine Vorfahren im 18. Jahrhundert in der Lausitz oder der weiteren Umgebung, wie z.B. der älteste belegte Vorfahr der Familie Bolzius, Johann Gottlob Bolzius I (geb. ca. erstes Drittel des 18. Jahrhunderts). Er hat zeitweilig in Züllichau/ Sulechów gelebt und dort als Tabakspinner gearbeitet. Später nahm er in Frankfurt/ Oder im Infanterie-Regiment Nr. 24 die Stellung eines Grenadiers ein. Aber er scheint zumindest noch einmal umgezogen zu sein, denn sein gleichnamiger ältester Sohn wurde nicht in Frankfurt/ Oder geboren, sondern am 13.3.1760 in „Pohlen“ getauft.[16] Dies geht aus dem Abschiedsgesuch vom Militär vom 6.11.1786 des Johann Gottlob Bolzius II hervor, in dem er als Maurergeselle bezeichnet wird.[17]

Von Frankfurt/ Oder nach Köln: Johann Friedrich Wilhelm Bolzius (1790-1874)

Ein Sohn von Johann Gottlob Bolzius II war Johann Friedrich Wilhelm Bolzius, der am 16.03.1790 in Frankfurt/ Oder geboren wurde. Bereits zum Zeitpunkt seiner Heirat am 27.01.1818 mit Anna Elisabeth Baumann (geb. 1788) lebte er in Köln, wo er am 07.03.1874 starb. Er war königlich preußischer Wallmeister und hat Aquarelle gemalt [18], von denen sich zwei im Kölnischen Stadtmuseum befinden.

Sein zweitgeborener Sohn war Ferdinand Gottlieb Bolzius (I), geb. 3.5.1824 in Köln, gest. 27.2.1900 in Honnef/ Rhein (heute Bad Honnef). Als Privatbaumeister/ Bauunternehmer war er für die Errichtung der Rheinischen Aktienbrauerei Alteburg in Köln zuständig. Bevor es dazu kam, hat Ferdinand Bolzius I auf dem Baugelände römische Mauern gefunden, zu denen er Aufzeichnungen erstellt hat. Diese werden in mehreren Büchern und Artikeln zum römischen Köln erwähnt.

Der Sohn von Ferdinand Bolzius I war der Bildhauer und Stukkateurmeister Ferdinand August Bolzius II (geb. 14.4.1863 in Köln, gest. 29.6.1941 in Hagen). Das folgende Foto zeigt Ferdinand Bolzius II, der m.E. eine gewisse Ähnlichkeit mit dem Pietistenführer Johann Martin Bol(t)zius (s.o.) hatte. [19]

Ausblick

Ob und eventuell wie meine direkten väterlichen Ahnen mit den hier skizzierten Vertretern des Namens Bolzius verwandt sind, konnte ich bisher nicht ermitteln.

Eine direkte Verwandtschaft zwischen der Familie des Johann Martin Bol(t)zius und der Kölner Linie kann jedoch ausgeschlossen werden, da von seinen vier Kindern die jüngste Tochter Christiana Elisabeth (1744-1750) und der älteste Sohn (1737-1750) früh verstorben sind sowie seine Tochter Chatharina Maria (geb. 1741, gest. in den 1770er Jahren) unverheiratet blieb.

Nur der Sohn Gotthilf Israel (1739-1774)[20] hatte eine Tochter, Henriette (1771-1828), die zudem ebenfalls unverheiratet blieb. Denkbar wäre eventuell eine Verwandtschaft über den älteren Bruder des Johann Martin Bol(t)zius, der anscheinend nicht in Forst geboren wurde und dessen Vorname unbekannt ist. Letztendlich muss es wohl vorerst Spekulation bleiben, ob die hier vorgestellten Familien Bolzius alle oder zum Teil miteinander verwandt waren.

Literaturverzeichnis

Gerhard Fugmann (Red.), Slepo – SCHLEIFE. Geschichte und Geschichten eines Dorfes sorbischen Ursprungs zwischen Nieder- und Oberlausitz, Cottbus 2017 (Fugmann).

Annette Haensch, Anmerkungen zu einigen Familien mit Namen Bolzius, in: Mitteilungen der Westdeutschen Gesellschaft für Familienkunde 44, 3, 2009, S. 66-73 (Haensch I).

Annette Haensch, Anmerkungen zu einigen Familien mit Namen Bolzius (II), in: Mitteilungen der Westdeutschen Gesellschaft für Familienkunde 44, 4, 2009, S. 109-112 (Haensch II).

Helmut Hantscho, Schleife – Slepo. Dorfchronik 1272-1997, Bautzen (o.J.) (Hantscho).

Richard Jecht, Die Lebensumstände Jakob Böhms, in: Neues Lausitzisches Magazin. Zeitschrift der Oberlausitzischen Gesellschaft der Wissenschaft, Bd. 100, 1924, S. 179-247 (Jecht).

Johann Siegmund Heinsio, Historischer Entwurf von dem Religion- und Kirchen-Wesen zu Forst in der Niederlausitz…, Pförten 1758 (Heinsio).

Katalog der Leichenpredigten-Sammlungen der Peter-Paul-Kirchenbibliothek und anderer Bibliotheken in Liegnitz, Marktschellenberg 1938, bsd. S. 43 und 46 (Katalog).

Ulrike Menzel, Informationen des Gemeindeamtes. Amtsblatt der Gemeinde Schleife. Informationen Monat Oktober 1999, S. 5-7 (Menzel).

Salzburg – Halle – Nordamerika. Ein zweisprachiges Find- und Lesebuch zum Georigia-Archiv der Franckeschen Stiftungen, Thomas J. Müller-Bahlke u.a. (Hg.), Tübingen 1999, s. bsd. die Einleitung von Winde S. XXVII-LII (Winde III).

Jacob Stöckern, Leichenpredigt von Johannes Bolzius, Stadtarchiv Braunschweig, Sign. HIXBd.173 Nr. 30), Schleife 1674 (Stöckern).

Hermann Winde, Die Frühgeschichte der lutherischen Kirche in Georgia, Diss. Masch. Halle/ Saale 1960 (Winde I).

Hermann Winde, The Early History of the Lutheran Church in Georgia, Eugene/ Oregon 2021 (Winde II = geringfügig überarbeitete und englische Version von Winde I).


[1] Zu diesem Familienzweig s. Haensch 1. Die im Literaturverzeichnis unter den Abkürzungen „Haensch I“ und „Haensch II“ genannten Titel habe ich unter meinem damaligen Namen veröffentlicht.

[2] S. Winde I.

[3] S. Winde II.

[4] S. Stöckern.

[5] Weitere Pastoren namens Bolzius habe ich in Haensch II, S. 110 f. genannt.

[6] Geburts- und Todesdatum s. Katalog.

[7] S. Jecht S. 188ff.

[8] S. Stöckern, unpag. [vorletzte Seite].

[9] Zu den genealogischen Angaben der Forster Familie Bolzius sowie den Kindern von Martin und Rosina Bolzius s. Winde II, S. 163f. mit den Anmerkungen 1-4 oder Winde I S. 157, 313f. Anm. 1073-1076. Neben den zwei älteren Söhnen hatte das Ehepaar noch zwei Töchter (Catharina und Maria Elisabeth) sowie einen Sohn (Sigismund), der im Alter von zehn Monaten verstorben ist.

[10] Bereits am 05.08.1735 heiratete er die etwa 17jährige Getraud Kraher, die er beim ersten Salzburgertransport kennengelernt hatte, s. Winde I S. 161 und S. 318 Anm. 1135.

[11] Die erste Siedlung, (Old-)Ebenezer, wurde nach knapp zwei Jahren vor allem wegen des sandigen und unfruchtbaren Bodens aufgegeben. Sie lag 25 Meilen nordwestlich von Savannah am Ebenezer Creek, einem Nebenfluss des Savannah Rivers. Die Siedlung wurde an den Savannah River verlegt und nennt sich seitdem New-Ebenezer oder inzwischen einfach Ebenezer, s. Winde I S. 24ff., Winde II S. 27ff.

[12] S. Winde III S. XXXIX.

[13] Diese Kirche hat die 1741 erbaute Holzkirche ersetzt, s. Winde II S. 84ff. und Winde I S. 79ff.

[14] Winde II S. 88, 131 und Winde I S. 81.

[15] Allerdings wurde die Kirche im Unabhängigkeitskrieg (1775-1783) zeitweise als Lazarett, später als Pferdestall zweckentfremdet, s. Winde I S. 81 und Winde II S. 88. S. Auch Winde I S. 81 „<Die Kirche> wurde […] bis in Bergmanns Zeiten nie verschlossen“ und Winde II S. 89. Zu Johann Ernst Bergmann (gest. 1824), Pastor in Ebenezer, s. Winde I S. 192-195 und Winde II S. 202-206.

[16] Dieses „Pohlen“ könnte sich eventuell auf das Land Polen beziehen, möglicherweise aber auch auf den Ortsteil von Linda bei Weida im Landkreis Greiz in Thüringen. Die entsprechenden Kirchenbücher können voraussichtlich erst ab Mitte 2022 wieder eingesehen werden.

[17] Zur Geschichte einiger seiner Nachfahren s. Haensch I. Die Mutter von Johann Gottlob II war Maria Elisabeth Ewaldt/ Grunewaldt, gestorben 01.11.1783 in Frankfurt/ Oder, seine Frau war Anna Elisabeth (Louisa) Büttner, getauft 28.09.1739 in Frankfurt/ Oder.

[18] Die Aquarelle zeigen die alte Kölner Eisenbahn-Dirktion und die Alte preußische Wache auf dem Heumarkt in Köln.

[19] Weitere Einzelheiten zu dem Kölner Zweig s. Haensch I.

[20] J. G. Bolzius wurde in Halle ausgebildet, wo er die letzten zwei Jahre vor seinem Tod als Archidiakon arbeitete.