Digitales Familiennamenwörterbuch

Projekt - Inhalt - Beschreibung

Hufschmiede, Kupferschmiede, Bäcker, Landmann, Knackbein, Seifensieder, Kohlenbrenner, Müller, Schneider und Schuhmacher – auch diese Berufe spiegeln unsere Nachnamen wider.
Wie steht es aber um die Deutung & Bedeutung von Nachnamen? Hier kommt das Projekt digitales Familiennamenwörterbuch (DFD) in den Blick.

Was ist das?

Das digitale Familienwörterbuch entsteht als Forschungsprojekt der Mainzer Akademie der Wissenschaften und der Literatur in Kooperation mit der Technischen Universität Darmstadt (Namensforschung im Netz - Onomastik).
Es beabsichtigt, den Grundbestand der in Deutschland vorkommenden Familiennamen umfassend zu erfassen und leicht zugänglich zu präsentieren. Dadurch bietet es wertvolle Informationen für Wissenschaft und Öffentlichkeit. Dauer des Projekts: 2012 bis vorausssichtlich 2035.

Ziele und methodisches Vorgehen

2005 gab es gemäß der Auswertung das Telekom-Datenbestandes etwa 850.000 unterschiedliche Familiennamen. In den bekannten Namen-Lexika finden sich aber allerhöchstens 70 - 80.000 verschiedene Namen (in dem genealogischen Standardwerk von Hans Bahlow „Deutsches Namenslexikon“ aus dem Suhrkamp Verlag, Taschenbuch, 1967, Nachauflage 1985, finden sich circa 30.000 in Deutschland gebräuchliche Namen).

Dies, während sehr zu würdigende regionale Namensforschungsergebnisse, für den Raum Eichsfeld so zum Beispiel von Dr. phil. Erhard Müller aus dem Jahre 1988, den Namensschatz im Regionalraum, mit dem Basiszeitfenster Adressbuch von 1948, also in begrenztem Umfang, aber sehr genau erklären können.

Insoweit scheint es sehr sinnvoll, ein wissenschaftliches Projekt für Gesamtdeutschland über mehr als zwei Jahrzehnte aufzusetzen (2012 - 2035), was sich dieser Namensforschung intensiv widmet.

Das DFD erfasst dann jeden Familiennamen, der mindestens 10 Telefonanschlüsse in Deutschland gelistet hat, und daraus entsteht ein Grundbestand von etwa 200.000 Familiennamen.

Häufige Namensvarianten werden eingearbeitet, Berufsnamen (man denke z.B. an die Varianten faber ferrarius, Schmidt, Schmid, Schmied etc.) ebenso integriert.

Hier wird auch eine Namensdeutung (Etymologie) mit dargestellt und eine Karte der Namensverteilung in Deutschland (aktuell und historisch vor 100 Jahren).

Dazu die bekannte Häufigkeit des Namensauftretens, der insgesamt erreichte Rang innerhalb des Datenbestandes, der Sprachvorkommensraum und die Hauptverbreitung. Hinzugefügt sind Links zur weiteren Namensvarianten oder Fachbegriffen et cetera.

Diese wissenschaftlich-praktische Arbeit scheint als ein hochwillkommenes Element der Ergänzung in der genealogischen Forschungsarbeit und ein spannendes Hilfsmittel für alle Mitforschenden.

Beispiel-Suche

faber = Handwerker/Schmied