Namenforschung Sauerzweig – ein Werkstattbericht

von Volker Sauerzweig - 11.01.2022

Ausgangspunkt für die Klärung von Herkunft, Entstehung und Deutung des Familiennamens war, dass dieser seit dem Ende des 17. Jahrhunderts unverändert Sauerzweig war.  Da es sich um eine untypische Bildung (sauer wird sonst immer mit –bier, –teig, – wein, –zweig aber fast immer mit Pflanzen verbunden), fand sich keine befriedigende Erklärung für den Namen. Als einzige Möglichkeit wäre noch die Ableitung aus einem Ortsnamen geblieben.

Im Zuge der Suche nach der Herkunft der Sauerzweig stieß ich dann auf

Radestock, Hans Joachim: Sieben Land- und Türkensteuerregister von Eckartsberga in Thüringen, 1497 – 1565/69 in Schriftenreihe der Stiftung Stoye Bd. 2, 1972.

In Verbindung mit den Kirchenbüchern Eckartsberga: Taufen 1594-1826 – Heiraten 1594-1703 – Tote 1594.1904; digtalisiert unter http://familysearch.org/search/collection/2068123, und weiteren Internetrecherchen und Auszügen aus Kirchenbüchern ließ sich die folgende Liste erstellen:

Da durch die Einträge in den Kirchenbüchern mehrfach belegt ist, dass die Varianten des Namens für ein und dieselbe Person verwendet wurde, konnte nun die noch nicht durch die Lautverschiebung vom Mittelhochdeutschen zum Frühneuhochdeutschen veränderte Ausgangsform Suberentzwey Grundlage für die Deutung des Namens werden.

Neben anderer namenkundlicher Literatur war dabei

Grimm, Jacob u. Wilhelm: Deutsches Wörterbuch, Leipzig 1854-1961 (Online-Version vom 9.12.2013)

von besonderer Bedeutung.

Das Ergebnis war die Erklärung des Namens aus den zwei Bestandteilen suber (für ordentlich usw.) und entzwey (alte Pluralform von zwei zur Betonung des Andersseins).

Suberentzwey ist also ein Übername, der zur Abgrenzung gegen einen Suber entstanden ist.

Eine ausführliche Darstellung – inkl. Literaturangaben – findet man in:

Sauerzweig, Volker K.E.: Von Suberentzwey zu Sauerzweig, Zu Herkunft, Entstehung und Deutung eines seltenen Familiennamens, in AfF (Archiv für Familiengeschichtsforschung), Heft 2/2017, S. 51-55.