von Maik Senninger - 18.04.2025
Im Jahre 2010 erfasste ich den Friedhof der Stadt Pritzwalk. Schon zuvor hatte ich während meiner privaten Familienforschung begonnen, nebenher Zufallsfunde über den Genealogieanbieter Ancestry zu sammeln, die mir immer wieder zu meiner Heimatstadt Pritzwalk (Prignitz, Brandenburg) unterkamen. Als sich dann aus privaten Gründen ein längerer Zeitraum eröffnete, den ich nutzen konnte, begann ich, die evangelischen Kirchenbuchduplikate (1842 bis 1874) und sonstige Funde auch zu katholischen, jüdischen und alt-lutheranischen Pritzwalkern einzufügen und mit Onlineakten zu verknüpfen.
Während privater Studien im Stadtarchiv Pritzwalk lernte ich die dortige Stadtarchivarin Christiane Knorn kennen. Sie war aufgrund fehlender und mangelnder Indexverzeichnisse regelmäßig auf der Suche nach Personen in den Personenstandsakten des Standesamts Pritzwalk (die bei Erreichen der Datenschutzgrenze ins Stadtarchiv kommen). Ich begann nach Absprache bei gebührenfreier Nutzung des Archivs zuerst die Sterbeakten u.a. für Pritzwalk von 1874 bis 1921 per Excel zu erfassen (komplett verarbeitet). Es folgten die Geburten, inzwischen von 1874 bis 1914 (verarbeitet bis 1884) und die Ehen von 1874 bis 1943 (verarbeitet bis 1941), die von mir regelmäßig weiter erfasst werden. Die erfassten Daten übertrage ich in ein Projekt beim Genealogie-Dienstleister Ancestry, unter dem Namen "Ortsfamilienbuch der Hansestadt Pritzwalk und Gebietsfamilienbuch des Pritzwalkischen Kreises". Dank der Kirchenbuch-Veröffentlichungen bei Archion kamen inzwischen die evangelischen Ehen und Sterbefälle von 1801 bis 1841 und die Geburten von 1746 bis 1874 hinzu.
Nach kostenfreier Anmeldung beim Ancestry (für den ich hier keine Werbung mache, sondern nur langjähriger Nutzer bin), kann man mich bei Interesse unter dem Benutzernamen Maik_S anschreiben und sich einladen lassen. Da ich viele verschiedene Quellen in nicht chronologischer Reihenfolge aufarbeiten musste, entstanden natürlich vorläufig Lücken und auch einzelne Fehlinterpretationen von Funden, die erst korrigiert werden können, sobald ich alle Quellen abgleichen kann. Bei Archion fehlen z.B. derzeit die Ehen und Sterbefälle von 1701 bis 1800. Die evangelischen Kirchenbücher beginnen 1605 (Bestattungen und Ehen) bzw. 1610 (Taufen). Qualität und Inhalt der Einträge sind aber so knapp, dass mein OFB-Projekt nur langsam wächst und viele Einträge können noch nicht endgültig interpretiert werden. Allein ca. 6000 Geburten des Standesamtes sind noch nicht eingepflegt.
Nach Rücksprache mit der Archivarin ergab sich während der Aufarbeitung der Standesamtsregister die Frage, ob eine Aufarbeitung des im Stadtarchiv Pritzwalk lagernden, städtische Repertorium Pr.Br.Rep. 8 Stadt Pritzwalk (Verwaltungsgeschichte der Stadt von 1821 bis Anfang der 1940er Jahre, 40 lfm), welches noch weitestgehend unerforscht ist, für mein Projekt um ein OFB für die Stadt Pritzwalk nicht insgesamt förderlich wäre. Eine Tatsache die natürlich für die Erforschung der Stadtgeschichte wie auch für Genealogen und die Allgemeinheit von Interesse ist. Die Ergebnisse dienen dabei schon heute einer verbesserten Auskunftsfähigkeit des Stadtarchivs und fließen teilweise bereits in das OFB ein. Hier kommen inzwischen schon viele per Word und Excel indexierte Listen und Akten mit Abertausenden Pritzwalkern hinzu, welche hoffentlich zukünftig in Absprache mit der Stadt Pritzwalk der Öffentlichkeit zur Verfügung stehen werden und die meist erst mit Hilfe des Ortsfamilienbuches interpretierbar sind. Ein Projekt, das ich einmal mit 5 Jahren veranschlagte, läuft nun weit über 10 Jahre und wird vermutlich noch einmal so lange benötigen.
Derzeit sind 92.000 Personen erfasst und verknüpft. 4000 Fotos (Grabsteine, Privatfotos, Dokumente etc.) und fast 160.000 Verlinkungen sind allein bei Ancestry von Hand durch mich angelegt. Bei entsprechender Projektreife wird später natürlich eine Verwendung als GEDCOM-Datei für Vereinsdatenbanken zur Verfügung gestellt werden. Gerne lade ich ein, erteile Einzelauskünfte (bei Archivfragen steht natürlich das Stadtarchiv zur Verfügung) und bitte um Zuarbeit von Zufallsfunden aus Kirchenbüchern und sonstiger Literatur, aber auch Fotos und andere Quellennachweise, um Herkunft und Verbleib der Pritzwalker dokumentieren zu können (E-Mail-Kontakt: pkbb(at)outlook.de). Grob geschätzt sind derzeit vermutlich 500.000 bis 1.000.000 Einzelinformationen in Tausenden Arbeitsstunden in das Projekt eingeflossen. Nebenher entwickeln sich inzwischen aufgrund des zunehmend besser verfügbaren Quellmaterials auch weitere Projekte wie das eines Häuserbuches. Das OFB selbst enthält schon heute Informationen im Zeitraum von 1250 bis 2024 (unter Berücksichtigung des Datenschutzes mit interner Sperre des Anbieters bei jüngeren Daten).