von Rolf Eilers und Markus Schröter - 20.07.2022
Dr. Wolfgang Huschke wurde 1911 in Greiz geboren und kam 1945 als Archivrat in das Thüringischen Staatsarchiv Weimar. Anfang der 1960er Jahre verließ er die DDR und war bis zum Eintritt in den Ruhestand im Staatsarchiv Darmstadt tätig. Dr. Huschke war Gründungsmitglied der AMF, langjähriger Schriftleiter der Mitteldeutschen Familienkunde sowie Autor zahlreicher genealogischer Werke und Aufsätze. Er verstarb im Jahre 2000 bei seinem Sohn in Freiburg im Breisgau.
Auf der AMF-Mitgliederversammlung in Teltow im Jahre 2000 und in unserer damaligen Vereinszeitschrift Familienforschung in Mitteldeutschland, Jg. 43 (2002), „Die Auflösung des Archivs von Dr. Wolfgang Huschke“ hatte unser Mitglied Rolf Eilers aus Freiburg über den genealogischen Nachlass von Wolfgang Huschke berichtet. Als unvollendete Werke Dr. Huschkes wurden damals das „Weimarer Häuserbuch“, „Weimarer Familien der Goethezeit“ und „Weimarer Beamtenfamilien des Herzogtums Sachsen-Weimar“ beschrieben, welche in Freiburg bei Rolf Eilers verblieben. 20 Jahre später wollen wir noch einmal beschreiben, welchen Umfang diese Unterlagen haben und wo Forschende aus ihnen Auskunft erhalten können.
Das Weimarer Häuserbuch 1710-1839 liegt als handschriftliches Manuskript vor, so dass jedes Haus bis 1839 aufgefunden werden kann. Mit Hilfe eines Katasterplans von 1737 hatte Dr. Huschke alle 5.600 Hausbesitzer der 1.050 Grundstücke für den Zeitraum 1711-1839 nach Straßen und Familiennamen in einer Zettelkartei erfasst. Die Grundlage hierfür bildeten die Stammtafeln der 166 Familien aus dem Zeitraum 1550-1650, die sich inzwischen im Stadtarchiv Weimar befinden. Zudem sind auch die im Jahre 1876 erstmals vergebenen neuen Hausnummern vermerkt.
2011 wurden die Unterlagen zum Weimarer Häuserbuch (26 Schnellhefter, 6 Leitzordner und die Zettelkartei, Häuserbeschreibungen in der Weimarer Lokalzeitung 1950 – 1958, sowie die Stammtafeln der 166 Weimarer Familien im Gesamtumfang von 1,5 Regalmeter) an das Stadtarchiv Weimar abgegeben. Seitdem sind sie dort als Bestand unter der Signatur „Stadtarchiv Weimar, 53 23“ verwahrt, bestehend aus sieben Bänden und fünf Karteikästen mit den Namensregistern. Für Einzelanfragen an das Stadtarchiv Weimar steht die Kartei zur Verfügung.
Der Entwurf für ein rekonstruiertes „Weimarer Adressbuch 1820“ auf Basis dieser Unterlagen liegt im Stadtarchiv Weimar vor, ist aber durch die Erkrankung des Bearbeiters bislang nicht abgeschlossen worden.
Hierzu hatte Dr. Huschke Stammtafeln 348 bürgerlicher und 157 adeliger Familien aus der Zeit 1750-1830 angelegt, verbunden mit Regesten aus dem Hoffourierbuch. Hier sind u.a. die von Herzog Carl August vorgenommenen Gehaltskürzungen interessant, die in Einzelfällen ohne Begründung erfolgten und wogegen sich die Beamten beklagten. Das Register umfasst alle Familien, die eine Anstellung im Herzogtum Sachsen-Weimar unter Herzog Carl August erhielten.
Kleine Teile dieser Sammlungen wurden bereits in diversen Zeitschriften veröffentlicht:
Eine weitere Ausarbeitung Dr. Huschkes beinhaltet die Beamtenfamilien des Herzogtums Sachsen-Weimar im 16.-18. Jahrhundert. Diese umfasst 58 Familien.
Auskunft aus den Aufzeichnungen Dr. Huschkes zu den „Weimarer Beamtenfamilien“ und „Familien der Goethezeit“ erteilt Rolf Eilers. Siehe hierzu auch die beiden vorstehenden Namensregister.
Häherweg 38, 79110 Freiburg im Preisgau
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Mitglied: AMF 1506
AMF-Vorstand, Beisitzer digitale Projekte