Historische Adressbücher Thüringens

Screenshot vom 10.6.2020

Heuten kommen wohl die Wenigsten auf die Idee, zum Telefon- oder Adressbuch zu greifen, wenn sie Bekannte besuchen wollen, eine Postkarte verschicken möchten oder die Telefonnummer ihres Zahnarztes suchen. Früher, als man seine Kontakte noch nicht im Smartphone speichern oder mal eben danach “googeln” konnte, griff man zu gedruckten Verzeichnissen.

Familienforscher nutzen gern (historische) Adressbücher, um nach Vorfahren zu suchen. Daraus erfahren wir, wo genau sie wohnten und in der Regel auch, welchem Beruf sie nachgingen. Adressbücher beinhalten oftmals auch Straßenverzeichnisse, Gewerbetreibende („Gelbe Seiten“), Behörden der Stadt, Schulen und Kinderbetreuungseinrichtungen, Innungen, Vereine und Geschäftsanzeigen. Sie stellen mehr dar als bloße Adresslisten, sondern beschreiben in gewisser Weise auch das Leben in der Stadt im jeweils dokumentierten Jahr.

In der Thüringer Universitäts- und Landesbibliothek werden seit einigen Jahren Adressbücher gescannt und in der Datenbank journals@UrMEL allen (Familien-)Geschichtsforschern zur Recherche angeboten. Hier gelangt man zur Übersicht, welche Orte schon bearbeitet wurden. In der Regel sind (spätere) Ortsteile und Gemeinden der Umgebung ebenfalls darin zu finden. Die Datenbank wird regelmäßig erweitert, wofür viele Thüringer Archive ihre Adressbücher zur Verfügung stellen. Das Stadtarchiv Jena wirkt koordinierend mit.

Eine Übersicht über Thüringer Adressbücher ist auch bei GenWiki zu finden. Berücksichtigung finden hier auch Bücher anderer Digitalisierungsprojekte, wie der Digitalen Bibliothek im GenWiki und Familysearch. Ergänzend kann auch in dieser Übersicht der Seite ahnen-forscher.com gesucht werden.